Risiko-Management-Handbuch
Jedes Risiko birgt die Chance, Leistung anzupassen und zu verbessern. Die Risiken zu managen, hilft Werte zu schaffen und zu bewahren. Es regt Innovationen an und unterstützt das Erreichen von Zielen. Bei der Umsetzung koordiniert die Unternehmensleitung alle Aktivitäten zur Lenkung und Steuerung der Risiken.
Die Eigenschaften eines wirksamen und effizienten Risikomanagements basieren auf Prinzipien. Sie bilden das Fundament für den Umgang mit Risiken.
Das Risikomanagement ist auf alle Aktivitäten eines Unternehmens anzuwenden.
Ein strukturierter und umfassender Ansatz zum Risikomanagement trägt zu widerspruchsfreien und vergleichbaren Ergebnissen bei.
Das System und die Prozesse des Risikomanagements sind angemessen an den Kontext und Zielen des Unternehmens angepasst.
Die angemessene und rechtzeitige Beteiligung von interessierten Kreisen ermöglicht die Berücksichtigung ihrer Kenntnisse, Ansichten und Wahrnehmungen. Die daraus gewonnenen Erkenntnis führt zu einem fundierten Risikomanagement.
Risiken können auftreten, sich verändern oder verschwinden, sofern sich der Kontext des Unternehmens verändert. Diese Veränderungen und Ereignisse werden durch das Risikomanagement in angemessener Weise und rechtzeitig vorhergesehen, erkannt, bestätigt und behandelt.
Die Eingaben in das Risikomanagement basieren auf Informationen und Erwartungen aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Das Risikomanagement berücksichtigt dabei alle Einschränkungen und Unsicherheiten.
Menschliches Verhalten und Kultur haben einen wesentlichen Einfluss auf alle Aspekte des Risikomanagements.
Das Risikomanagement wird durch Lernen und Erfahrung fortlaufend verbessert.
Der Prozess zum transparenten Risikomanagement umfasst dabei die systematische Anwendung der Prinzipien mit stetiger Beurteilung, Behandlung, Überwachung, Überprüfung, Aufzeichnung und Berichten.
- Kontext des Unternehmens
- Risiko Identifikation
- Risikoanalyse
- Risikobewertung
- Risikobehandlung
- Risikodokumentation
- Wirksamkeitsprüfung
Darauf aufbauend ist ein System in allen bedeutenden Aktivitäten und Funktionen des Unternehmens zu integrieren. Die Wirksamkeit des Risikomanagements hängt von der Integration des Systems durch die Unternehmensführung und deren Entscheidungsfindung ab.
Integration
Die Unternehmensleitung überführt das Risikomanagement in die Strukturen des Unternehmens. Über die strategischen und operativen Ziele erfüllt das Unternehmen das erwünschte Niveau einer nachhaltigen Leistung und langfristigen Entwicklungsfähigkeit. Die Rechenschaftspflicht und Wirksamkeit sind Kernaufgaben der Leitung.
Gestaltung
Die Unternehmensleitung verpflichtet sich dauerhaft zum Risikomanagement. Bei der Gestaltung ist der Kontext des Unternehmens zu untersuchen und zu verstehen. Rollen, Befugnisse und Verantwortlichkeiten mit entsprechende Ressourcen sind auszustatten und an einen Kommunikationsprozess gebunden.
Implementierung
Die erfolgreiche Implementierung eines Risikomanagement-Rahmenwerk erfordert das Engagement und Bewusstsein aller am Unternehmen Beteiligter. Richtig geplant und implementiert stellt es sicher, dass der Prozess Teil aller Aktivitäten im gesamten Unternehmen ist. Damit können die richtigen Entscheidungen getroffen werden.
Bewertung
Um die Wirksamkeit des Risikomanagements zu bewerten, sollte das Unternehmen die Leistung regelmäßig im Vergleich zu dessen Zweck, den Implementierungsplänen, den Indikatoren und dem erwarteten Verhalten messen. Gleichzeitig wird ermittelt, ob das Rahmenwerk weiterhin geeignet ist, das Erreichen der Ziele des Unternehmens zu unterstützen.
Verbesserung
Das Unternehmen verbessert die Eignung, die Angemessen-heit und die Wirksamkeit des Risikomanagements fort-laufend. Gleiches gilt für die Art und Weise der Integration des Prozesses. Sofern Lücken / Verbesserungsmöglichkeiten erkannt werden, entwickeln Sie Maßnahmen. Nach der Implementierung tragen diese Verbesserungen zur Optimierung des Risikomanagements bei.
Das qoom care Risiko-Management-System dient in Ihrer Pflegeeinrichtung dazu, die betriebswirtschaftlichen, pflegerischen und juristischen Risiken der Einrichtungen einzudämmen und berechenbar zu machen.
Dabei orientieren wir uns im Kontext der Pflegeeinrichtung auf externe und interne Risikoarten:
Externe Risiken in der Pflegebranche
Anstieg der Demenzerkrankungen und damit einhergehender höherer Pflegeaufwand
Verändertes Anspruchsniveau Pflegebedürftiger zu Qualität, Verfügbarkeit und Flexibilität
Schlechtes Sozialprestige des Pflegeberufes
Änderungen in Struktur und Organisation des Gesundheits- und Sozialwesens
Sprunghafte und schwer vorhersehbare Änderungen der bestehenden Regelungen für die Finanzierung der Pflegeeinrichtungen
Allgemeine wirtschaftliche Entwicklungen wie versiegende staatliche Investitionsmittel, Anstieg des Eigenfinanzierungsanteils.
Risikoursachen, die sich aus dem Unternehmen ergeben wie Arbeitsmarkt, Personalbeschaffung
Anwendung von überalterten therapeutischen Methoden, z.B. Techniken im Bereich der Wundversorgung, stetige Anpassung der nationalen Expertenstandards auf Basis aktueller pflegewissenschaftlicher Erkenntnisse,
Nutzung überalterter IT-Systeme und dadurch Verlust von Informationen.
Steigender Rohstoff-, Energie- und Wasserverbrauch.
Kosten- und Entsorgungsprobleme durchwachsende Abfallmengen.
Interne Risiken in der Pflegebranche
Pflegerisiken (z. B. Stürze, Druckgeschwüre (Dekubitus), Weglauftendenzen)
Versorgungsrisiken (z.B. Ernährungsprobleme, Infektionen, Engpässe beim pflegerischen Sachbedarf)
Personalrisiko (z.B. Fachkraftquote, Personalquantität, Personalqualität, Krankheits- und Fluktuationsquote, Auslastungsprobleme)
Logistikrisiken (z.B. verspätete Verfügbarkeit von pflegerischem Sachbedarf)
Liquiditätsrisiken (z.B. offene Forderungen)
Überschuldungsrisiken (z.B. hoher Kapitalkostensatz)
Kreditrisiko (z.B. schlechte Bonitätseinstufung)
Qualitätsrisiken (z.B. Fehlentscheidungen, unklare Zielvorgaben, fehlende Strategien und Konzepte)
Prozessrisiken (z.B. fehlende dokumentierte Übergabe bei Schichtdienst, unvorhersehbare Ereignisse)